Nun ist auch am Germania-Campus die Wohnungslage für Studierende dramatisch, gerade deshalb muss man die Situation der Studierenden ernst nehmen – dieser Meinung ist der AStA der Uni Münster in einer Pressemitteilung. Am Germania-Campus enden die Verträge des Studierendenwerks, fast 140 Studierende müssen ihre Wohnungen wohl verlassen. „Das ist eine weitere Verschärfung der ohnehin desaströsen Lage auf dem Münsteraner Wohnungsmarkt“, sagt Luca Horoba aus dem AStA-Referat für Soziales und Wohnraum. Der AStA mache aber dem Studierendenwerk keinen Vorwurf. Was hier fehle, sei die ausreichende Finanzierung der Studierendenwerke.

„Alle am Wohnungsbau beteiligten Institutionen – Land, Stadt, Studierendenwerk, Uni und AStA – sind sich einig: Es muss mehr Wohnraum her, sei es durch Neubau oder Umnutzungen bestehender Gebäude. Wir haben konstruktive und vernünftige Vorschläge in die Diskussion eingebracht. Da fehlt an vielen Stellen im Moment noch die planerische Weitsicht und einfach der Wille.“ sagt Paula Aguilar Sievers, ebenfalls Referat für Soziales und Wohnraum.

Das alte Finanzamt an der Münzstraße würde sich zum Beispiel hervorragend für studentischen Wohnraum eignen, meint Horoba weiter. Jetzt müsse ein Ruck durch die anderen Interessent*innen gehen, eigene Ansprüche hintenanzustellen und den Weg für eine Nutzung als Wohnraum frei zu machen. Die Prioritäten zwischen Bürobedarf und Wohnungsbau seien im Moment noch falsch gesetzt. Im Zeitalter digitaler Vernetzung müssten Services für Studierende nicht mehr ganz zentral in der Stadt sein. „Wir wollen mindestens dargelegt bekommen, warum bezahlbares und gutes Wohnen an der Münzstraße 10 nicht zu realisieren sein soll.“, fordert Horoba.

„Alles andere wäre angesichts der großen Not eine Blamage für den Wissenschaftsstandort Münster. Besonders, weil die Schaffung von Wohnraum als ein Hauptziel schon im September letzten Jahres in einem als großer Wurf deklarierten ‚Letter of Intent‘ angegeben wurde. Noch ist es nicht zu spät.“, ergänzt Anna Holeck (AStA-Vorsitz).

Anna Holeck (AStA-Vorsitz)

(Pressemitteilung)