Ja, ich hab was zu verbergen! DER DATENSCHUTZREADER

Datenschutz ist ein Thema, das vielen wichtig erscheint, aber häufig auch zu komplex und weit weg vom persönlichen Alltag. Oft fällt der Satz „ich habe doch nichts zu verbergen“, der so einfach und schlüssig klingt, dass er unwidersprochen bleibt. Aber stimmt das? Haben wir wirklich nichts zu verbergen?

Streng genommen gibt es da schon einiges. Die Geheimzahl für das Bankkonto, kleine Sünden im Alltag, aber vielleicht auch die persönliche Krankengeschichte oder Einzelheiten der sexuellen Orientierung. Wir verdrängen allzu leicht, dass dieses Wissen auch gegen uns ausgenutzt werden kann, weil wir in einem weitgehend toleranten Umfeld aufgewachsen sind und leben. Häufig denken wir nur an die Staatsmacht, wenn wir sagen, wir hätten doch durch mehr Überwachung nichts zu befürchten. Dabei vergessen wir schnell, dass auch im Kleinen unser Alltag überall von asymmetrischen Machtverhältnissen geprägt ist - und Informationen helfen nun mal der stärkeren Seite.

In diesem Reader soll zunächst noch einmal als Grundlage die historische Entwicklung des Datenschutzes dargestellt und festgestellt werden, welche Auswirkungen Überwachung auf die freiheitliche Gesellschaft haben kann. Daran 
anschließend wird anhand einiger Beispiele erörtert, weshalb man sich schützen sollte und wie dies funktioniert, ohne gleich zum „Computer-Nerd“ zu werden.