Das 49€-Ticket war ein großer Fortschritt in Sachen Mobilität, hat uns als Studierendenschaft jedoch vor eine große Herausforderung gestellt: Unser NRW-Semesterticket wurde relativ gesehen teurer und damit unattraktiver für unsere Studierenden. Nur mit viel politischem Druck haben wir es geschafft, dass es mit dem Deutschland-Semesterticket jetzt eine rechtssichere und attraktive Alternative gibt.

Ab dem 1. April sind unsere Studierenden bundesweit und günstiger als mit dem bisherigen NRW-Semesterticket unterwegs, das freut uns sehr. Das Semesterticket bleibt damit der solidarische Weg, allen Studierenden bezahlbare und nachhaltige Mobilität zu ermöglichen. Von Anfang an war für uns klar: Kein Semesterticket ist keine Alternative.

Das neue Modell hat jedoch auch Makel, deren Ursache vor allem die mangelnde Beteiligung der Studierenden ist. Der Bundeskoordinierungsrat hat dieses Ticket ohne jedwede studentische Beteiligung in einem viel zu langen und intransparenten Prozess konzipiert. Im Ergebnis hat sich dadurch nicht nur die Einführung zum Sommersemester als großer Kraftakt herausgestellt, mit den Mitnahmeregelungen und der frühen Geltung für Erstsemester haben wir auch Leistungen verloren, die wir unseren Studierenden sehr gern weiterhin geboten hätten.

Das enge Korsett eines bundesweit möglichst einheitlichen Tickets hat auch dazu geführt, dass wir nun ein rein digitales Semesterticket bekommen. Was erst einmal nicht schlecht klingt, ist jedoch maximal digitale Symbolpolitik. Ein digitales PDF mit Ausdruck-Verbot - die ausgedruckte Version wird nicht als Ticket anerkannt - bietet nicht nur keinerlei Mehrwert, es stellt auch all jene Studierenden ohne Smartphone vor große Herausforderungen. So weit wäre es mit mehr studentischer Beteiligung und mehr Zeit bei der Einführung nicht gekommen.