Als Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA) der Universität Münster richten wir jedes Jahr eine Kampagnenwoche zu einem Thema aus, das Studierende aktuell besonders bewegt. In diesem Jahr beschäftigen wir uns vom 19. bis zum 23. Mai unter dem Motto “Wir nehmen Raum ein” mit der Frage, wo und unter welchen Bedingungen Studierenden Raum in Münster zur Verfügung steht, egal ob für Kultur, soziales Engagement oder politische Arbeit.
In den vergangenen Jahren hat es viele Rückschläge für junge Menschen in Münster gegeben: Der Kulturort Gasometer soll kommerziellen Zwecken weichen, das Paul-Gerhardt-Haus wurde ohne angemessene Alternative abgerissen und das Nachtleben im Hansaviertel sieht sich mit immer mehr Einschränkungen konfrontiert. Dazu Lisa-Nicole Bücker aus dem AStA-Vorsitz: “Junge Menschen in Münster erleben immer häufiger, dass überall dort, wo verschiedene Interessen aufeinanderprallen, ihre Perspektiven hinten runterfallen. Das darf nicht so weitergehen." Gerade mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen wollen wir deutlich machen, dass ein lebendige Hochschulstadt wie Münster auch junge Menschen in den Blick nehmen muss. Das gilt für die Frage nach bezahlbarem Wohnraum, Kulturräume und die generelle Mitbestimmung vor Ort.
Gerade für Studierende, die oft in kleinen WGs wohnen, wenig Geld haben und ständig zwischen Studium, Nebenjob und Alltag pendeln, fehlen Orte, an denen man sich aufhalten und austauschen kann. Ohne Konsumzwang, ohne Eintritt, ohne das Gefühl, stören zu müssen. Dabei bräuchte es genau solche Räume – offener, freier und zugänglicher für alle.
Um diese Botschaft zu unterstreichen, nimmt Riot Rrradio vor dem Fürstenberghaus live eine Podcast-Folge auf, der studentische Garten öffnet seine Tore und in einer Gesprächsrunde diskutieren Aktivist*innen über Engagement gegen Faschismus. Aber auch darüber hinaus geben wir in unserer Aktionswoche die Stimme ab an eine Reihe von Organisationen und Initiativen, die mit uns gemeinsam Raum einnehmen. Als Abschluss endet die Kampagnenwoche am Freitag um 14 Uhr mit einer Demo vom Aasee über den Ludgerikreisel zum AStA, wo ab 16 Uhr ein Ständefest mit musikalischer Begleitung durch münsteraner Gruppen stattfinden wird. “Wir sollen die Probleme der Zukunft lösen, aber finden keinen Raum in der Gegenwart. Deshalb werden wir gemeinsam laut sein, bis unsere Perspektiven gehört werden.”, sagt Enya Wickers, Referentin im AStA.