Der AStA der Uni Münster kritisiert die Entscheidung des Rektorats der Uni Münster, die Burschenschaft „Franconia“ vorerst nicht aus der Liste der Hochschulgruppen an der Uni zu streichen.

Gegenüber den Westfälischen Nachrichten sagte Uni-Pressesprecher Norbert Robers, dass Uni-Juristen (sic!) „übereistimmend zum Urteil gekommen sind, dass es keinen Grund gebe, die Franconia von der Liste der Hochschulgruppen zu streichen.“ Weiterhin sagte Robers, es gebe keine Hinweise auf Verbindungen zwischen Franconia und „Identitärer Bewegung“. Außerdem sei das Verhältnis zwischen Hochschule und Franconia nicht gestört.

Die Vorsitzenden des AStA, Nikolaus Ehbrecht und Anna Holeck, dazu: „Dieses Statement von Herrn Robers ist für uns unverständlich. Für die Verbindung zwischen der Burschenschaft und der „Identitären Bewegung“ gibt es zahlreiche Belege, die dem Rektorat vom „Arbeitskreis Verbindungswesen“ der Fachschaft Politikwissenschaft zugänglich gemacht wurden. Die Burschenschaft Franconia ist aber auch davon abgesehen eindeutig dem völkisch-nationalistischen Spektrum zuzuordnen. Dass hier von einem ungestörten Verhältnis zwischen Hochschule und Franconia gesprochen wird, ist für uns unerklärlich.“

Das Studierendenparlament als gewählte Vertretung aller Studierenden hat einstimmig für einen Ausschluss der Franconia aus der Liste der Hochschulgruppen gestimmt. Das Rektorat übergeht mit dieser Entscheidung die Haltung der Studierenden, anstatt ein Statement gegen rechte, völkisch-nationalistische Strukturen an der Hochschule zu setzen.

Weiterhin sagen die AStA-Vorsitzenden: „Wir fordern vom Rektorat, die Grundlage und den Ablauf der juristischen Prüfung und das Gutachten selbst schriftlich offenzulegen. Nur so können wir gewährleisten, dass der Öffentlichkeit alle Fakten zu den Vorgängen bekannt werden.“